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War Arthur Guinness ein Spitzel?

von Jürgen Schneider

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Photo: License cc Some rights reserved by marco83.

Morgen, 26.09.2013, wird in Irland »Arthurs Alkitag« (Ralf Sotscheck) begangen.
Seit dem Jahr 2009 ruft Guinness, die Brauerei des teerschwarzen Bieres mit dem weißen Häubchen, einmal im Jahr im September den »Arthur's Day« aus und lässt die Iren die Bürgersteige vollkotzen. Guinness soll als urirische Institution gefeiert werden, dabei gehört die einst von Arthur Guinness gegründete Brauerei schon lange zum britischen Alkmulti Diageo. Aber damit nicht genug, jetzt hat ein Jim Monaghan auf Facebook die Frage in den Raum gestellt, ob am »Arthur's Day« nicht ein britischer Spitzel gefeiert werden soll. Vor der Rebellion der United Irishmen im Jahre 1798 veröffentlichten diese in ihrer Zeitung »Union Star« eine Liste mit Namen von Personen, die sie verdächtigten, Informanten oder Spitzel der Briten zu sein. Auf der Liste findet sich auch der Name Arthur Guinness: »GUINNESS – ein Bierbrauer am James’s Gate, ein aktiver Spion. Die United Irishmen werden Vorsicht walten lassen, sich mit Pubbetreibern gemein zu machen, die sein Getränk verkaufen.« Verifiziert ist diese Behauptung bislang nicht, doch von Arthurs Nachfolgern lässt sich sagen, dass sie der britischen Krone ihre Loyalität demonstrierten. So spendete Arthurs Nachfahre Lord Iveagh der gegen irische Unabhängigkeitsbestrebungen ins Leben gerufenen Ulster Volunteer Force 1913 100.000 Pfund für deren Waffenbeschaffung. Irische Nationalisten organisierten daraufhin einen Guinness-Boykott, der allerdings nicht lange währte. Die Liebe zu dem schwarzen Stoff war größer, als die Liebe zur Nation.

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Arthur Guinness, Photo: commons.wikimedia.org

A.S.H. | 25.09.13 16:51 | Permalink