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The Truth lies in Rostock

Die Zeitschrift Rostocker Stadtgespräche verteilt 10.000 DVDs an die Haushalte von Rostock Lichtenhagen.

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Vor 20 Jahren geriet der Rostocker Stadtteil Lichtenhagen zu unrühmlicher Bekanntheit. Von Landes- und Bundespolitikern provoziert, von Neonazis angezettelt, tobte in diesem Stadtteil einer der schlimmsten Pogrome der Deutschen Nachkriegsgeschichte. Ein Mob von 2000 Bürgern ließ seinem ausländerfeindlichen Hass zügellos seinen Lauf.

Und während die Polizei auffällig passiv blieb und die wenigen Polizisten dann sogar ganz abgezogen wurden, zündete der entfesselte Bürgermob ein Wohnheim mit 150 vietnamesischen Vertragsarbeitern an. Noch heute ist es ein kleines Wunder, dass niemand in den Flammen des brennenden Sonnenblumenhaus zu Tode kam. Der Bürgermob, die Nazis, die Polizei und die regierenden Politiker von Rostock, Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesrepublik Deutschland nahmen damals den möglichen Tod dieser Menschen, zu mindestens billigend, in Kauf.

Ein Britisches Kamerateam drehte damals für den Sender Channel4 eine Dokumentation, mit dem Namen“The Truth lies in Rostock” . Die Dokumentation lief auch 1993 in 3SAT unter “Die Wahrheit lügt in Rostock”.

Aus Anlass der vielen Veranstaltungen, die in diesem Jahr Bezug auf die Ereignisse nehmen, hat die Zeitschrift “Rostocker Stadtgespräche die Verteilung dieses einzigartigen Filmdokuments organisiert.

10.000 DVDs werden in diesen Tagen in der gesamten Stadt verteilt und sollen die persönliche Erinnerung und Auseinandersetzung ermöglichen. Ein Weg, um eine bewusste Haltung zur Migration und dem Thema von Flucht und Hilfe zu erreichen.

Der Film auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=5P21AfG6SPE

dazu: Spiegel Artikel vom 02.08.2012
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/asyl-statistiken-belegen-rueckgang-von-bewerbern-und-kosten-a-845546.html

Bolk | 08.08.12 10:42 | Permalink