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Revolutionäre 1. Mai Demonstration in Berlin 2011

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Unter dem Motto "für die soziale Revolution weltweit!" versammelten sich am 1. Mai 2011 rund 15. 000 Menschen in Berlin-Kreuzberg zur "revolutionären 1.Mai-Demonstration". Nach der Begrüßung um 18.30 gab es noch drei Redebeiträge von einem Vertreter von Stadtteilini´s, einem linken Gewerkschaftler aus Frankreich und der ehemaligen Grünen-Vorsitzenden und Ökolinke-Cheffin Jutta Ditfurth.

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Kurz vor Demobeginn

So setzte sich der Demonstrationszug erst nach 19 Uhr in Richtung Hermannplatz in Bewegung. Von da ging es weiter quer durch Neukölln. In verschiedenen Redebeiträgen wurde die sozialen Vertreibung und Gentrifizierung, die Aufstände in Nordafrika, die rassistische Debatte um und die rassistische Polizeigewalt in Neukölln thematisiert. Angeführt von einem großen Autonomen Block, zog ein breites Spektrum von Menschen durch die Straßen Neuköllns. Das Erscheinungsbild der Demonstration war ausgesprochen vielfältig. Es gab verschiedenste Transparente mit Themen wie Stadtpolitik, Mieten, Verdrängung, Anti-Atompolitik, Polizeigewalt, Antimilitarismus und vielem mehr. Es wurden Flugblätter, Flyer, etc. verteilt und von Hausdächern geworfen. Und es gab zwei Agitprop-Aktionen auf Häuserdächern.

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Im Laufe der Demo wurden mindesten zwei Volksbankfilalen und eine Comerzbank entglast und ein paar Schaufenster der Neukölln-Arcaden. Die Polizei hielt sich lange Zeit zurück. Doch der Schein war trügerisch. Der Hermannplatz glich einem einzigen Heerlager. Mindestens auf einem Haus standen vermummte und martialisch auftretende SEK-Bullen und wer sich aber in den Seitenstraßen umsah konnte sich schnell davon überzeugen, dass die Bullen massiv am Start waren.

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Heerlager in den Seitenstraßen

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SEK auf dem Dach

Kurz nach 20 legte die Polizei ihre Zurückhaltung ab. Kaum das die Demospitze die Straßenkreuzung Werbelinstr/Ecke Karl-Marx-Straße passiert hatte, wurde sie von der Polizei massiv angegriffen. Im Besonderen hatte es die uniformierten Schlägertrupps auf den Autonomen Block abgesehen. Kurz hinter dem U-Bahnhof Rathaus Neukölln entschied deshalb die Demonstrationsleitung, die Demo abzubrechen. Die Lautsprecherwagen scherten aus. Ohne Demoleitung ging es dann erst einmal weiter, bis zum Hermannplatz. Doch der war von den Polizei hermetisch abgeriegelt. Die U-Bahnhöfe wurden gesperrt und die komplette Demonstration eingekesselt. Von allen Seiten stürmen Greiftrupps der Polizei in die Menschenmassen um „Gefangene“ zu machen. Wer aus dem Kessel wollte, wurde nur einzeln und mit Abständen durch die Polizeiketten gelassen.

Doch es gelang der Polizei nicht, die Demo auseinander zu treiben. Nach der Auflösung fand sich ein neuer Anmelder für einen weiteren Demonstrationszug. Dieser bewegte sich dann, mit mehreren tausend Menschen, in Richtung Kreuzberg.

Die Demo war alles in allem deutlich bunter, inhaltlicher und politischer, als in den letzten Jahren. Das lässt für die Zukunft hoffen.

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4 Videos zur Demo:

1.Mai 2011, Berlin: Begrüßung
http://www.youtube.com/watch?v=FEOLHgT8cZ4

1. Mai 2011, Berlin: Dachaktion vor 18 Uhr - Demo:
http://www.youtube.com/watch?v=3jQtoSOkL0Q

1. Mai 2011, Berlin: entglaste Volksbank auf 18 Uhr – Demo
http://www.youtube.com/watch?v=5urkp4njYkU

1. Mai 2011, Berlin: Polizeirandale am Hermannplatz
http://www.youtube.com/watch?v=hjCsYBc9w84

Bolk | 02.05.11 22:04 | Permalink