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Der Erfinder der »Irischen Autobombe« entschuldigt sich

irish car bomb t-shirt.jpg

von Jürgen Schneider

Herrn Charles Burke Cronin Oat gehörte einst der Wilson’s Saloon in Norwich im US-amerikanischen Bundesstaat Connecticut. Er stand dort auch höchstselbst hinter dem Tresen und experimentierte mit geistigen Getränken.

Man schrieb das Jahr 1979. Oat zeigte sich nicht zufrieden mit seinem Drink namens ›Großvater‹, der grob aus einer halben Unze des irischen Sahnelikörs Baileys (der in der Irisch-Republikanischen Armee wegen des Sahneanteils als »Mädchendrink« galt, aber das Lieblingsgetränk ihres einstigen Stabschefs Seamus Twomey war) und einer Viertel Unze des mexikanischen, aus Kaffee, Zuckerrohr und Vanille bestehenden Kaffeelikörs Kahlúa bestand. Irgendetwas fehlte dieser Mixtur. Oat griff ins Schnapsregal, fügte einen kräftigen Schuss des irischen Whiskeys Jameson hinzu und rief dem harten Kern über den Gläsern zu: »Schaut, die IRA tritt auf den Plan!« Im Glas ereignete sich eine kleine Explosion, und die Likör-Whiskey-Mischung schäumte über den Glasrand. ›Großvater‹ war tot, die ›IRA‹ geboren.

Zwei Jahre später saßen Oat und seine Saufkumpane bei einigen Gläsern ›IRA‹ und des dieselschwarzen Gebräus mit dem chamois-sahnecremigen Schaum namens Guinness, da kippte der Saloonchef seine Likör-Whiskey-Mischung in sein halbvolles Guinness-Glas und staunte: »Eine Bombe!« Oat, zu deutsch Hafer, wurde von selbigem gestochen und taufte diesen Drink ›Irische Autobombe‹. Das Getränk schlug ein wie eine solche, so dass sogar T-Shirts mit dem Schriftzug ›Irish Car Bomb‹ bedruckt wurden – in einem der vierzig Grüntöne natürlich, für die das atlantische Eiland Irland bekannt ist.

Nachdem die Organisation FAIR, in der sich Opfer von IRA-Anschlägen zusammengetan haben, Herrn Oat nun knapp dreißig Jahre später heftig kritisiert hatte, entschuldigte der sich öffentlich für seine Namensgebung.

Der FAIR-Sprecher Willie Frazer erklärte, es sei äußerst widerlich und empörend, irische Autobomben, durch die so viele Menschen getötet oder verletzt worden seien, derart zu trivialisieren. Und er ging ins Gericht mit Brainwashington und den US-Amerikanern: »Ich hätte gerade von den Amerikanern erwartet, dass sie sich sensibler und verantwortlicher benehmen. Wie würden es ihnen denn gefallen, wenn wir die Al-Qaida-Autobombe, den Twin-Towers-Cocktail oder den 9/11-Eisbecher kreierten?«

(Quelle: Irish Central)

Michal Stachura | 10.07.10 11:33 | Permalink