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BMI: Verbrauchertipp oder Anstiftung zur Konspirativität?

Das Bundesinnenministerium antwortete u.a. jetzt auf eine Parlamentarische Anfrage, ob das Handy als Abhörwanze eingesetzt werde natürlich: nöö, das BKA mache sowas nicht, über die Länderpolizeien können sie keine Auskunft geben und über die Arbeit der Geheimdienste schon gar nicht. Bemerkenswert war allerdings folgender Hinweis des BMI:

„Zur Verhinderung der geschilderten Lauschangriffe verweist die Bundesregierung prinzipiell auf Erläuterungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Effektivste Schutzmaßnahme sei demnach, bei Gesprächen mit sensitivem Inhalt erst gar kein Handy mitzuführen. Darüber hinaus sollten sämtliche drahtlosen Schnittstellen von Mobilfunkgeräten deaktiviert werden. Letztlich sei auch der Einsatz des vom BSI entwickelten Detektors MDS ratsam.“

Das geht da wirklich lustig zu, da, im Bundestag, hö, hö, höö.

Dazu muss man wissen, dass gerade auch der Fakt, ein persönliches Handy nicht zu einem Gespräch mitgeführt zu haben, für den Wissenschaftler der Humboldt-Universität, Dr. Andrej H., erst vor ein paar Wochen verhängnisvoll endete. Es machte ihn der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ verdächtig und führte zu seiner Verhaftung.

„Konspirativ soll es vor allem deshalb gewesen sein, weil H. und L., die beschattet wurden, sich dabei mehrfach umdrehten und keine Handys dabei hatten. Als die Verteidigerin wissen wollte, ob die Ermittler den Inhalt des Gesprächs kennten, erhielt sie zur Antwort: ‚Nein.‘ Ihr Kommentar: ‚Das ist Irrsinn.‘“ (Frankfurter Rundschau)

http://dip.bundestag.de/btd/16/065/1606529.pdf
http://www.heise.de/newsticker/meldung/96949
http://einstellung.so36.net/de/ps/26

A.S.H. | 05.10.07 10:21 | Permalink