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Schafft die Stasiakten ins Bundesarchiv!

Das jedenfalls fordert jetzt der letzte Chef des Auslandsgeheimdienstes der DDR, Werner Großmann. Und er hat auch noch einiges mehr zum Wahrheitsgehalt der wissenschaftlichen "Aufarbeitung" durch die Birthler-Behörde zu sagen:

"Der am 29. Juni veröffentlichte Bericht der »Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR« (BStU) über die »Rosenholz«-Dateien beweist erneut die Unfähigkeit und Inkompetenz dieser Behörde. Sie ist unfähig, Geschichte, Aufgaben und Ergebnisse der Hauptverwaltung A (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zu erarbeiten und zu bewerten.

Jahrelang hatten fünf hochbezahlte Mitarbeiter dieser Behörde, die landläufig nach ihrer Leiterin Marianne Birthler benannt ist, Unterlagen des Auslandsgeheimdienstes der DDR studiert. Das Material war auf mysteriöse Weise dem US-Geheimdienst CIA in die Hände gefallen, der es lange Zeit bearbeitete und dann unter der Bezeichnung »Rosenholz«-Datei der BRD übergab. Anlaß genug für die Medien, Sensationelles zu wittern. Die Berliner Zeitung etwa wußte zu berichten, das Material enthalte »Namen von Zehntausenden Mitarbeitern« (13.Mai 2003); Bernd Schmidbauer, Geheimdienstkoordinator in der Regierung Kohl, kündigte gar die Enttarnung von 2000 Agenten an (Berliner Morgenpost, 22. März 2004); Und Der Spiegel jubelte: »Das sind die Kronjuwelen« (18. April 2005). Welch ein Anspruch an die Mitarbeiter der Birthler-Behörde, das nun auch wissenschaftlich zu belegen!

Finte der CIA?

Für die ehemaligen Angehörigen der HVA war von Anfang an klar, daß solche Erwartungen nicht erfüllt werden können. Erstens gibt es das Material inhaltlich nicht her, und zweitens können Außenseiter, wie es die Birthler-Leute nun einmal sind, manches nicht verstehen. Drittens: Die übergebenen Dateien wurden mit Sicherheit von der CIA manipuliert, was ihren Wahrheitsgehalt enorm entwertet. Von solchen Einwänden wollte Behördenchefin Birthler jedoch nichts wissen, statt dessen kündigte sie neue Checks der Bundestagsabgeordneten an, vor allem der westdeutschen. Also machten sich ihre Leute an die Arbeit." (jW)

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A.S.H. | 14.07.07 13:03 | Permalink