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Verfassungsschutz unternimmt Anwerbeversuch in Frankfurt (Oder)

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www.aussageverweigerung.info

Seit Sommer 2006 versuchten Agenten des Verfassungsschutzes eine Person aus der linken Szene der Stadt Frankfurt (Oder) für Informantendienste anzuwerben. Der junge Aktivist sollte nach Willen der Beamten in unterschiedlichen Bereichen tätig werden. Informationen sollten nicht nur über die Autonome Antifa Frankfurt (Oder) und die Verbindungen dieser in andere Städte gesammelt werden. Auch das die G8-Gipfelproteste vorbereitende Dissent-Netzwerk sollte ausspioniert werden. Dazu sollte die Person an Plena und Vorbereitungstreffen der Gruppen teilnehmen und in Mailverteiler gelangen, um die Passwörter dann an den VS weiterzugeben. Sein Einsatz sollte sich nicht auf die Region Brandenburg beschränken. Die Teilnahme an Veranstaltungen in anderen Bundesländern war ausdrücklich vorgesehen. Als Gegenleistung winkten bis zu 500 Euro monatlich.

Der fast ein halbes Jahr dauernde Anwerbeversuch wird nun von der Soligrauppe Frankfurt (Oder) detailliert und chronologisch dokumentiert. Die Dokumentation über den VS-Beamten, der sich anfangs als Journalist ausgab, und sich offensichtlich auch in anderen Städten wie Bernau und Potsdam vorstellte, gibt einen guten Einblick in die Arbeitsweise des Verfassungsschutzes bei Informantenanwerbungen.

Der 11-Seitige Bericht der Soligruppe Frankfurt (Oder) liesst sich teilweise wie ein Kriminalroman, doch das Lachen über die Dummheit einiger James Bond-Möchtegerns kann man sich dabei nur sehr schwehr verkneifen. Alles in Allem eine gelungene Komödie.

www.soligruppe-frankfurt.de/

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Michal Stachura | 18.12.06 22:06 | Permalink