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Tschernobyl: Der Rest ist Schweigen

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- von Emmanuelle Piriot, Kamil Majchrzak (Text) und Laurent Hazgui (Fotos) aus Tschernobyl (Ukraine) -

Mit hastigen Gesten greift Tatiana nach den Dokumenten-Mappen und vergilbten Zeitungsartikeln im Regal. Seit 20 Jahren vervollständigt sie diese Unterlagen. Jetzt liegen sie vor ihr auf dem Teppich. Sie holt tief Luft, dann stellt sie sich vor: »Tatiana Lukina, ehemalige Einwohnerin von Pripjat.« Auch 20 Jahre nach der erzwungenen Umsiedlung aus der unmittelbaren Nachbarschaft des AKW Tschernobyl ist es ihr unmöglich, die Katastrophe zu vergessen. Die Explosion des Reak­tors Nummer 4 am 26. April 1986 hat ihr Leben völlig verändert. Sie lebt seitdem in einem Albtraum. Pripjat wurde als Modellstadt in den siebziger Jahren für die Arbeiterinnen und Arbeiter des AKW gebaut, die man am 26. April über die Ereignisse in Unkenntnis lies. Erst 36 Stunden nach dem Unfall wurde die gesamte Bevölkerung aus der Stadt gebracht. Vorerst für drei Tage, hieß es damals.

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Tatiana Lukina

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Tatiana zeigt uns ein Album mit Fotos aus Pripjat "davor"

Tatiana und ihre Familie wohnen mittlerweile, wie viele andere Evakuierte aus Pripjat, in Troieschjna, einem Stadtviertel von Kiew. Die Hauptstadt der Ukraine liegt etwa 100 Kilometer südlich von Tschernobyl. »Troieschjna: Das sind 44 000 Einwohner, 4 000 Invaliden und 250 Krebskranke«, erzählt Alexei Sergu­eiev, der orthodoxe Pope des Viertels. Der im Ort geschätzte Mann hatte wie viele andere als »Liquidator« des Reaktors gearbeitet.

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Der Pop zeigt seinen Behindertenausweis: Invalide I. Klasse

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Eine feierliche Grundsteinlegung für ein Denkmal für die Opfer von Tschernobyl in Troischina (Kiew)

Nach der Katastrophe setzten die sowjetischen Behörden 800 000 Männer ein, um die Schäden zu beheben; hauptsächlich junge Studierende und Wehrpflichtige, wie Alexei unterstreicht. Die Umgebung sollte dekontaminiert werden, damit Partikel des radio­aktiven Staubes nicht weitergetragen würden. Ver­seuch­te Häuser wurden abgerissen und ein gewaltiger Sarkophag wurde über der Reaktorruine errichtet. Bis heute streiten sich westliche Investoren um den Zuschlag für einen Neubau des Sarkophags. Die so genannten Liquidatoren wurden bei den Arbeiten einer hohen Dosis radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Alexei Sergueiev hat seinen Krebs überwunden. Arbeiten kann er dennoch nicht mehr. Seine Zuflucht fand er in der Religion.

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Denkmal für die Liquidatoren in der verbotenen Zone in der Nähe von Tschernobyl-Stadt

Bei reichen Familien in Kiew babysitten, Hochzeiten filmen … Tatiana muss mehreren Jobs nachgehen, um die Familie zu versorgen. Eine ihrer beiden Töchter studiert. Auch sie selbst hat Gesundheitsprobleme. Doch Tatia­na will über ihr Los nicht klagen: »Wir Älteren haben schon gelebt. Heute muss den Kindern geholfen werden.« Ihr Mann kann kein Zeugnis von Tschernobyl ablegen. Bis 1991 hat er für die Abteilung Chemischer Schutz im Reaktor gearbeitet. Nach zwei Herzanfällen und einer Gehirnoperation ähnelt er mit 57 Jahren seinem Schatten. Die Invalidenpension genügt nicht, um die immer noch nötigen Behandlungskosten bezahlen zu können.

Ende der achtziger Jahre brach Tatiana das von sowjetischen Behörden verordnete Schwei­gen. Sie wagte es, öffentlich die Verzweiflung der Mütter von Tschernobyl auszusprechen. Viele Kinder waren erkrankt. Die meisten litten an Schilddrüsenproblemen. Zahlreiche Organisationen auf der ganzen Welt reagierten auf ihren Hilfsaufruf. Spendenaktionen konnten damals vielen Kindern helfen. Einige wurden geheilt. Doch nach 20 Jahren ist Ta­tiana müde. Sie will nicht weiter mit den Behörden kämpfen. Schweigen kann sie angesichts der nicht enden wollenden Tragödie dennoch nicht. »Man fürchtet sich davor, Mädchen aus Tscher­nobyl zu heiraten. Viele können keine Kinder bekommen«, sagt sie. »Unsere Kinder brauchen psychologische Unterstützung. Die Stimmung in den Familien ist sehr schlecht. Viele Frauen werden mit ihrem Schicksal nicht fertig, Paare lassen sich scheiden, Suizid ist an der Tagesordnung. Diese Selbstmorde mit Tschernobyl in Verbindung zu bringen, wäre aber ein Tabubruch.«

Impotenz und sexuelle Probleme von Männern, Unfruchtbarkeit unter jungen Frauen, schwere Alkoholabhängigkeit von ehemaligen Liquidatoren. Nur wenige Menschen trauen sich, über die fortwirkenden Folgen der Tschernobyl-Katastrophe so direkt zu sprechen wie Tatiana. »Wir werden mit unseren Problemen im Stich gelassen. Wo kann ich mit meinem Schmerz hingehen?« fragt sie, ohne eine Antwort zu erwarten.

Die Opfer stehen alleine da, verstummt in der Gleichgültigkeit. Für die meisten Ukrainer ist das Thema Tschernobyl und seine Folgen abgeschlossen. Eine unangenehme Erinnerung, ein großer Schrecken, den man lieber vergessen möchte. In der von wirtschaftlichen Problemen geplagten Ukraine geht es heutzutage für die Menschen darum, für das tägliche Überleben zu sorgen. »Das Unglück von Zehntausenden von Menschen im Jahr 1986 ist heute ein Unglück von Millionen geworden«, sagt etwa der Moderator eines Fernsehsenders und konkretisiert: »Viele Menschen sind arbeitslos.« So wird das alltägliche Drama der Opfer von Tschernobyl auf wirtschaftliche und soziale Schwierigkeiten reduziert, während das Ausmaß der Gesundheitsschäden infolge der Katastrophe verschwiegen wird.

Das Schweigen und Verschweigen der Opfer schafft eine günstige Ausgangslage für die Weiterentwicklung der Atomenergie und die Intensivierung der Wirtschaftsaktivität von Staaten und internationalen Konzernen. Während die weltweiten Gas- und Ölreserven schrumpfen und die Rohstoffpreise beständig steigen, wird die Atomenergie als konkurrenz­lose Alternative verkauft. Bereits im Septem­ber 2005 veröffentlichte die Interna­tio­nale Atomenergiebehörde IAEA einen Bericht, in dem sie eine abschließende Bilanz der Katastrophe zieht. Der Uno-Einrichtung zufolge hat das Reaktorunglück nur 50 Todes­fälle verursacht. 4 000 Personen sollen insgesamt an Krebs erkrankt sein. Trotz des Zusammenbruchs des Ostblocks wird das Ausmaß der Katastrophe weiterhin vernebelt. Diesmal nicht infolge kommunistischer Geheimhaltungspolitik, sondern durch Einflussnahme von Energiekonzernen und der Atomkraftlobby.

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Lidia Bernikova

Lidia Olexiivna Bernikova durchquert mit kleinen Schritten die Gänge ihrer Schule in Lugoviki. Kinderschreie, Zwischenrufe und Gelächter von 80 Schülerinnen und Schülern im Alter von vier bis 17 Jahren sind zu hö­ren. Die Direktorin freut sich über Be­su­cher, die sie durch das Gebäude füh­ren darf. Dabei irritiert neben den vie­len ausgestopften Tieren im Bio­lo­gie­raum und den steinalten Mess­ins­tru­men­ten im Physikraum vor allem die Tatsache, dass drei Viertel der Tische in jedem Schulraum unbesetzt sind. Vor der Katastrophe haben hier noch 450 Schülerinnen und Schüler gepaukt.


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Schule in Lugoviki - Mehr Kleiderhaken als ...

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Während des Biologieunterichts

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Die Liquidatoren - Helden von Tschernobyl


Die Zeit teilt man hier in »davor« und »danach« ein. Wenn Lidia von der Zeit davor spricht, scheint sie betrübt, und ihr Blick wird leer. Sie wischt ihr verweintes Gesicht mit einem weißen Taschentuch ab, das sie ständig in der Hand hält. Sie ist untröstlich, seit ihr Sohn im letzten Jahr gestorben ist. Er war 41 Jahre alt. »Das ist doch kein Alter zum sterben!« In der Gegend von Tschernobyl jedoch schon.

Bilder der Zentrale und des Reaktors Nummer 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl

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Eine Frau geht Richtiung Tschernobyl-Stadt, links das Eingangsschild Tschernobyl-Stadt

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Tschernobyl-Stadt

Nach dem Unfall wurde das gesamte Gebiet in einem Umkreis von 30 Kilo­metern zu einer verbotenen Zone. 140 000 Menschen wurden evakuiert. Die radioaktive Kon­ta­mi­na­tion des Fallouts hält sich jedoch nicht an die Grenzen dieser Exklusionszone. Die kontaminierten Gebiete erstrecken sich über die gesamte Nord-Ukraine, Belorussland und Teile Russ­lands wie ein Flickenteppich.

Die ukrainischen Behörden haben lange gebraucht, um zu merken, dass die Radioaktivität in Poliske, einem Dorf unmittelbar neben dem Städtchen Lugoviki, weit über der erlaubten Höchstgrenze liegt. Erst 1999 wurde die Evakuierung von Poliske angeordnet, es liegt nun in der verbotenen Zone. Ein neues Trauma für die Bevölkerung. Unter dem Behördendruck hatte Lidia das Dorf verlassen. Ihr Sohn, der damals Schuldirektor im vier Kilometer entfernten Lugoviki war, weigerte sich jedoch, aus Poliske wegzuziehen.

Drei Jahre nach der Evakuierung ist sie zurückgekommen. Sie hat sich mittlerweile entschieden, in Poliske zu bleiben, ohne Rück­sicht auf die Radioaktivität zu nehmen. Sie hat die Aufsicht über die Schule in Lugoviki übernommen. Jeden Tag muss sie, wie früher ihr Sohn, an dem Checkpoint halten, der auf dem Weg zwischen ihrem Haus in Poliske und der Schule liegt.

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Am Checkpoint zur verbotenen Zone wird Man/Frau auf radioaktive Strahlung geprüft

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Die Fahrt in die verbotene Zone

Es ist ein holpriger Trip in die Radioakti­vität in einem alten Volga, vorbei an weiten Wiesen, wild überwucherten Landschaften. Bereits bei der Einfahrt ins Dorf stechen auf beiden Seiten der Straße Häuser mit zerstör­ten Dächern ins Auge. Die Fenster des Post­amts stehen offen, doch in den leeren Räumen werden keine Menschen mehr empfan­gen. Das verlassene Krankenhaus ist umgeben von Bäumen.

Das Dorf Poliskie in der verbotenen Zone

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Friedhof

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Kirche

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Ludmila Mikolaievna

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Wie alle anderen Häuser in Poliskie verfügt auch das Haus von Ludmila Mikolaievna nicht über Strom

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Die 80jährige Josephina Ivaniva lebt alleine in der verbotenen Zone

Ungefähr 20 Menschen, hauptsächlich alte Leute, leben noch in Poliske. Früher waren es 11 000. »Wir sind normale Menschen, mit denselben Bedürfnissen und Ge­fühlen wie die anderen«, sagt Ludmila Niko­laievna. Die ehemalige Sekretärin der KP in Poliske ist mit ihrem Mann zurückgekommen. Sie wollen hier in ihrem Haus ihr Leben bis zum Ende führen. Sie hatten eine Wohnung in Kiew bekommen. Mittlerweile wohnen dort ihre Kinder. In Poliske gibt es keinen Strom. Das Wasser schöpft man aus einem Brunnen im Garten. Zum Einkaufen muss man zur Hauptstraße fahren. Dort hält einmal in der Woche ein LKW. Auch die anderen Menschen, die über 70 Jahre alt sind, fürchten die Radioaktivität nicht mehr.

»Es gab eine Versammlung im Februar. Experten behaupteten, die verbotene Zone könne verkleinert werden und die Leute könnten beruhigt nach Poliske zurückkehren«, erzählt Lidia. Die Radioaktivität sei gesunken. »Diese verdammten Experten, für das gesamte Gold dieser Welt würden sie nie mit ihren eigenen Kindern hierher ziehen«, schimpft sie. Je schneller das Gebiet einen »normalen« Status zurückbekommt, desto schneller kann die Katastrophe vergessen werden, so das Kalkül. Die Einwohner der Zone selbst sehen das anders.

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Neila Rudenko leitet eine "Unterkunft" für Kinder deren Eltern nicht in der Lage sind sich um ihre Kinder zu kümmern

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Im Flur

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Seit Beginn der Katastrophe verschlimmert sich die Lage in den Dörfern im Norden der Ukraine. 7 000 Menschen wohnen mittlerweile im Bezirk Poliske. Vor der Katastrophe waren es noch 40 000. Einige Familien siedelten um. Während sich andere weigerten, warten wieder andere noch heute auf einen Umsiedlungsbeschluss. »Das Dorf war wohlhabend«, erinnert sich Neila Roudenko, Leiterin des Väterchen-Frost-Kinderheims in Vovtschkiv. »Die hiesigen Kolchosen hatten viele Mitarbeiter. Die Werkstätten erzeugten Möbel und Kleidung.« Wegen der Radioaktivität darf man das Land nicht mehr bebauen. Aber auch außerhalb der Zone haben nur wenige Kolchosen den Zusammenbruch der Sowjetunion als neue Privatunternehmen überlebt. Die Sehnsucht nach der Zeit »davor« vermischt sich hier daher oft mit der Nostalgie über die sowjetische Ära, in der die Kolchosen weitestgehend den Wohlstand sicherten.
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ein Zimmer der Mädchen

Lenins Statue steht noch immer vor dem Rathaus in Ivankov, einer Kleinstadt am Rand der verbotenen Zone. In seinem Büro zieht der Bürgermeister Ivan Kirimov eine kurze demographische Bilanz: »1 200 Menschen sterben jedes Jahr bei einer Geburtenrate von nur 300. Drei bis fünf Menschen sterben pro Tag.« Nicht deswegen, weil sie alt sind, sondern weil sie krank sind. »Wenn die Behörden denken, man könne in der Gegend ein normales Leben führen, frage ich mich, was das für ein komischer Schmerz ist, an dem täglich Leute sterben?« Bislang wurden zu diesen Vorfällen keine wissenschaftlichen Studien und keine epidemiologischen Untersuchungen vorgenommen. Die medizinischen Institute haben kein Geld dafür. Die IAEA ist nicht an einer Aufklärung interessiert.

Die einstige Modelstadt Pripjat wurde unmittelbar in der Nähe des AKW Tschernobyl gebaut
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»Die Kinder im Norden der Ukraine, sind krank«, erklärt Olga Vassilenko, Chefärztin des französischen medizinischen Zentrums in Kiew. »Die Kinder leiden an Herzproblemen und onkologischen Krankheiten. Die Behörden sehen die Ursachen in einer allgemeinen Immunschwäche und sagen, der schlechte Gesundheitszustand sei auf die falsche Ernährung zurückzuführen.« Die Behörden hätten jedoch kein Interesse da­ran, die gesundheitlichen Auswirkungen der Radioaktivität, die täglich zum Beispiel über Milch oder Kartoffeln aufgenommen werde, zu untersuchen. »Wir gehen von einem weiteren Anstieg onkologischer Krankheiten in den nächsten Jahren aus«, sagt Olga Vassilenko.

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Olga Vasilenko

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Schwester Katarina

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Mehr als 2000 Kindern konnte das Französische Gesundheitszentrum bislang helfen

Bis heute wurde kein geeignetes gesundheitliches Vorsorgeprogramm entwickelt. Der ukrainischen Regierung fehlen dafür die Mittel. Vorherige Rehabilitationsprogramme wurden abgeschafft oder eingeschränkt. Früher konnten die Kinder von Lugoviki etwa jedes Jahr eine zweimonatige Kur in einer nicht kontaminierten Umgebung machen. Der Zeitraum wurde nunmehr auf 18 Tage reduziert. Von dem Geld zur Entwicklung von Rehabilitationsprogrammen, das während der neunziger Jahre auf internationalen Konferenzen zugesagt wurde, sind nur etwa zehn Millionen Euro tatsächlich jemals überwiesen worden. Die internationale Hilfe wird fast ausschließlich durch NGO wie etwa »Les Enfants de Tcher­nobyl« gewährleistet.

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Das Französische Gesundheitszentrum

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»Es gibt keine Begriffe, um diese Katastrophe zu verstehen«, meint der französische Theaterregisseur Bruno Boussagol, der seit acht Jahren mit der Theatergruppe »Brut de Béton« Stücke über Tschernobyl inszeniert. »Tschernobyl«, sagt er, »stellt die Frage: Welche Hoffnung hat man, wenn die Zukunft unvermeidbar schlimmer aussieht als die Gegenwart?«

Gleichzeitig erschienen in Jungle World # 16 vom 19.04.2006


Am 19. April gastiert das Theater »Brut de Béton« in der Wagenburg Lohmühle in Berlin mit einer »Hommage an die Toten«. Lohmühlenstraße 17, Berlin-Treptow.

Michal Stachura | 21.04.06 09:39 | Permalink

Kommentare

...sehr schöner Artikel.

In einem älteren OST:BLOG-Beitrag gibt's übrigens einen Link zu einer Seite, mit interessanten Fotos aus der Todeszone.

www.kiddofspeed.com

Wo sind eigendlich die Fotos zu Eurem Text?

@A.S.H.

Fotos wurden grade hochgeladen!
Gruß K.M.

Verfasst von: a.s.h | 19.04.06 15:28

Hallo, haben diesen Artikel gelesen, wissen das alle Ärzte in Kiew, vor allem, Olga Vassilenko, Chefärztin des französischen medizinischen Zentrums in Kiew? Ich habe gelesen, dass man die Alge nur sehr behutsam anbauen muss, weil si sonst toxisch sein kann, aber in den USA ist sie wohl das Nebennahrungsmittel Nr.1


Zitat : Dennoch bietet uns die Natur in ihrer grenzenlosen Weisheit mit der Spirulinaalge einen deutlichen Schutzeffekt gegen Gammastrahlen, wie die chinesischen Forscher Qishen et al. 1989 herausfanden. In zahlreichen russischen Studien mit Tschernobyl-Kindern wurde diese Untersuchung bestätigt; z. B. wurden 100 Kinder von Loseva und Dardynskaya täglich mit 5g Spirulina behandelt, wodurch sich die Radioaktivität des Urins in nur knapp drei Wochen um 50 % reduzierte.

Verfasst von: Ingo | 16.06.06 21:53

die bilder sind unglaublich
ich habe richtig gänsehaut

Verfasst von: engel | 04.12.06 21:16

Ich finde, dass die Kernkraftwerke neu gebaut werden sollten. Es gibt heutzutage Kraftwerke, die die Radioaktivität sehr gering halten.

Es gibt noch viele andere Vorfälle die unglaublich sind, schaut mal nach dem Karatschai-See in Russland oder dem Sellafield.

Sauerei sowas.

MfG Michael

Verfasst von: Michael | 10.04.07 12:12

unglaublich ergeifend! die bilder sind gespenstisch genial. es ist doch immer noch unfassbar!

Verfasst von: Sebe81 | 16.04.07 23:37

Ergreifend und mit einem Gänsehautgefühl habe ich den Text verfolgt.

In stiller Trauer.

-Denny-

Verfasst von: Denny | 05.05.07 20:42

Ich finde Tshernobyl sollte allen Menschen eine lehre fürs Leben sein.
Der Mensch hat dort auf ganzer Linie versagt!
Denn heute 2007, hätten wir fast das selbe bloß zweimal in Deutschlang gehabt!

Und ich finde es erschreckend das nicht mal alle Menschen über diese Katastrophe bescheid wissen!

Ich Trauer um die Menschen die an der Katastrophe gestorben sind und die bis heute davon betroffen sind.
All diese menschen tun mir leid, weil sie nichts damit zu tun haben.
Nur weil so ein paar Ignoranten die Grenze überschritten haben, müssen bis heute Erwachsene und Kinder darunter leiden!

Verfasst von: HIV | 07.07.07 14:12

Ich habe mich eine Zeit lang mit dem Thema auseinander gesetzt und lese nun wieder davon. Das Schicksal der Stadt Pripjat ist schrecklich und die Gründe und Fakten grausam. Dennoch denke ich, dass man sich nicht vorstellen kann, wie schlimm es wirklich war und würde gerne mal einen Ausflug nach Pripjat und die Umgebung machen.
Das ist möglich, nur leider bin ich im Moment noch zu jung dazu.

Ich fände es nett, wenn sich vielleicht jemand bei mir melden würde, den das Thema genau so fesselt wie mich.

Grüße

Julien

Verfasst von: Julien | 25.10.07 22:19

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